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Da sind wir dran:
(für Deteils untenstehende Reiter anklicken)
Hochstammbäume
Der NVSL ist im Besitze von rund 30 Hochstammbäumen, die er hegt und pflegt. Hochstammbäume sind wichtig für die Biodiversität. Um die Übersicht zu erleichtern hat unser Vorstandsmitglied Roland Keller eine detallierte Dokumentation angelegt. Daraus sind die Standorte all dieser Hochstammbäume ersichtlich.
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Dieses Dokument enthält 10 Karten worauf die Standorte sämtlicher Hochstammbäume eingetragen sind.

Bauminventar
Unterhalts- und Pflegearbeiten
Im Brochs auf dem Sulzerberg pflegen wir eine geschützte Hecke.
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Eine regelmässige und sorgfältige Pflege der Waldränder ist unerlässlich.
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Teich oberhalb Ewig
Auf Initiative des NVSL wurden im ganzen Gemeindegebiet verschiedene Teiche gebaut. Diese müssen regelmässig betreut werden.
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Teich im Schwarzrain
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Teich beim Schützenhaus Leidikon
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Weiher im Ewig
Viele dieser Teiche, wie auch die Wiederherstellung des Mühleweiherbächlis in Leidikon, sind auf Initiative von Fritz Ledermann entstanden. Dieser präsidierte den Verein von 1991 bis 2009. Fritz Ledermann verstarb 2018 im Alter von 76 Jahren.
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Fritz Ledermann als Exkursionsleiter im Jahr 2017
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Fritz Ledermann erhielt 2012 den Naturschutzpreis
Naturschutzreservat Chessler
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Im Auftrag und in Zusammenarbeit mit BirdLife Aargau betreuen wir das Natuschutzgebiet Chessler. Im Frühjahr 2019 wurde in der Bockmatte eine zweite Reptilienburg erstellt.

Wichtig ist hier auch die Waldrandpflege. Die Wiese in der Bockmatte heuen wir. Der Verkauf des Heus bringt dem Verein einen kleinen Erlös in die Kasse.
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Rastplätze
Wir unterhalten und betreuen die drei Rastplätze mit Feuerstellen Cheisacher, Schlatt und Schinberg.
Die Natur und deren Pflege ist uns ein grosses Anliegen. Die Menschen sollen sich aber hier auch wohl fühlen. Der Wald ist ein wichtiger Ort der Entspannung. Auch dazu wollen wir mit unseren Arbeiten etwas beitragen. So haben beispielsweise Mitglieder unseres Vereins das nebenstehende Bänkli selber gezimmert und an dieser prächtigen Aussichtsstelle platziert.
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Bänkli auf dem Brochs
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Rastplatz Schlatt
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Rastplatz Schinberg
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Rastplatz Cheisacherkreuz
Nistkästen
Wir betreuen im ganzen Gemeindegebiet rund 850 Nistkästen. Diese müssen jährlich im Laufe des Winters gereinigt, repariert oder ersetzt werden.

Nistkästen können gratis bei Präsident Theo Obrist bezogen werden.
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Überraschung beim Putzen von Nistkästen: Eine Haselmaus hat im Nistkasten überwintert.
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Die Nistkästen müssen jährlich gereinigt werden.
Fledermäuse
Fledermauskolonien im Kirchturm

Im Kirchturm der Sulzer Kirche befindet sich eine der grössten Kolonieen des seltenen Grossen Mausohrs. Bis zu 1400 Tiere (Muttertiere mit ihren Jungen) halten sich hier jeweils während der Sommermonate auf.

Zuoberst im Kirchturm, oberhalb des Glockenstuhls, lebt zudem seit einiger Zeit eine kleine Kolonie des sehr seltenen Grauen Langohrs.

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Krankheiten und Witterungsbedingungen führen zu grossen Bestandesschwankungen.


Grosses Mausohr

Bruno Schelbert, Programmleiter Auenschutz des Kantons Aargau, zählt die Tiere regelmässig. 2018 zählte er 1410 Tiere, wovon 580 Jungtiere. Leider starben damals mehr als 300 Jungtiere an einer Milbenkrankheit. Diese führte dazu, dass sich der Bestand 2019 ziemlich genau halbierte.

2020 durfte festgestellt werden, dass sich der Bestand wieder etwas erholt hat, wurden doch rund 1000 Tiere gezählt, wovon ca. 250 Jungtiere.


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Winterschlaf
Anfangs Oktober verlässt jeweils die grosse Fledermausfamilie ihr Sommerquartier in der Kirche und zieht in ihre Winterquartiere um. Dazu gehören beispielsweise die Höheln auf dem Schinberg und auf dem Cheisacher.
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Graues Langohr

Graues Langohr

An schwer zugänglicher Stelle, ganz zuopberst im Kirchturm, haust eine kleine Kolonie des Grauen Mausohrs. Bruno Schelbert und Theo Obrist haben kürzlich den beschwerlichen Aufstieg gewagt und konnten dort drei Tiere fotografieren. Im Gegensatz zum Grossen Mausohr lebt das Graue Mausohr allerdings nur in sehr kleinen Kolonien.


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Der Fledermauskot wird jährlich entsorgt.
Betreuung der Fledermäuse
Die Fledermäuse im Dachstock der Kirche produzieren jährlich rund 60 Kilogramm Kot. Dieser wird im Rahmen des Arbeitstages entsorgt und der gesamte Estrichboden gereinigt.
2018 stellte man ein massives Sterben von Jungtieren fest. Mehrere 100 junge Fledermäuse fielen tot zu Boden. Die Ursache dieses Sterbens ist bis heute nicht genau bekannt. Trotzdem wurden Massnahmen getroffen, die Abhilfe schaffen könnten und tatsächlich, im Jahr 2019 blieb bisher glücklicherweise das grosse Sterben aus.
2016 veranstalteten wir auf dem Kirchplatz eine Fledermaus-Show. Zu diesem Zweck wurden im Kirchturm Wärmebildkameras montiert und die Bilder direkt auf einen Bildschirm auf dem Kirchplatz übertragen. Die Kameras gewährten nach Einbruch der Dämmerung höchst spannende Einblicke in die Kinderstube der Fledermäuse. Zudem konnten die Muttertiere beobachtet werden, wie sie sich auf die nächtliche Insektenjagd begaben.
Leider war das Wetter regnerisch. Dies tat freilich dem Geschehen keinen Abbruch.

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Auf dem Bildschirm konnte man die Fledermäuse beobachten.
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Trotz Regenwetter war die Show äusserst spannend.
Schwalben
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Der Schutz und die Betreuung der Schwalben ist uns ein grosses Anliegen. Gerne stellen wir interessierten Hausbesitzern geeignete Schwalbennester zur Verfügung. Besprechen Sie mit uns Möglichkeiten, wie Fassaden und Vorplätze vom Schwalbenkot verschont werden können. Gerne sind wir dabei behilflich.


2018 wurden erstmals die Schwalbennester in den Ortsteilen Rheinsulz und Sulz   systematisch gezählt. Die Ergebnisse sind in der nebenstehenden Tabelle enthalten.

Auch in Laufenburg gibt es selbstverständlich Schwalbennester. Dies insbesondere in der Altstadt. Wir arbeiten daran, dass demnächst auch diese Nester erfasst werden können.
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Steinkrebse
Krebsenbach
In Bütz mündet der Krebsenbach in den Sulzerbach. Tatsächlich lebten im Krebsenbach bis ca. 1970 Krebse. Seither sind sie ausgestorben. Auf Anregung der Krebsenzucht Mettau wurden unter tatkräftiger Mithilfe von Urs Leber rund 120 junge Steinkrebse ausgesetzt. Einzelheiten dazu entnehme man dem untenstehenden Text:

Ein Kontrollgang im November 2019 zeigte die erfolgreiche Besatzung. Es konnten mehrere Krebse gefunden werden, darunter auch Weibchen mit Eiern. Bitte nicht auf eigene Faust auf Krebesensuche gehen. Wenn man im Bach herumläuft könnten die Tiere zertrampelt werden!

Mettauer Steinkrebse für das Sulzer Krebsenbächli

Im Herbst 2015 wurden im oberen Teil des Sulzer Krebsenbächlis 120 junge Steinkrebse ausgesetzt. 2016 waren es gar deren 316. Zu verdanken ist dies der Aufzuchtstation bei der Alten Mühle in Mettau. Urs Leber, Betreuer der Aufzuchtstation, brachte gleich sämtliche Jungtiere, die dieses Jahr geschlüpft waren, nach Sulz. Ziel der Aufzuchtstation ist es nämlich, den vom Aussterben bedrohten Steinkrebs in möglichst vielen Bächen wieder anzusiedeln.

Zwei Gründe nennt Urs Leber dafür, dass man für die Wiederansiedlung das in Bütz in den Sulzerbach mündende Krebsenbächli als erstes Objekt ausgewählt habe: Als Nachbartal zum Sulztal müsse man annehmen, dass hier der Steinkrebs früher ebenfalls einmal heimisch war. Zum Zweiten deute der Name Krebsenbächli eindeutig darauf hin, dass hier einmal Krebse gelebt haben müssten. Zudem sei das Krebsenbächli auch von der Anlage her vorzüglich für das Gedeihen der jungen Krebse geeignet. Um das Risiko der Gefährdung der jungen Tiere durch Gewässerverschmutzungen möglichst gering zu halten, nehme man den Steinkrebsenbesatz im oberen Teil des Bächlis vor.

Nachdem der erste Zuchtversuch 2014 wegen zu grosser Maschen in den Käfigen missriet, hatte man 2015 erstmals Erfolg. Dass 2016 gleich 316 junge Steinkrebslein gezüchtet werden konnten, bezeichnete Urs Leber als Riesenerfolg. „Diese Art der Zucht gibt es sonst nirgends in Europa“, meinte der Krebsenbetreuer mit berechtigtem Stolz. Dies sei freilich nur möglich dank der vielen freiwilligen Helfer sowie der Unterstützung durch Kanton und Bund.

Optimale Voraussetzungen

Sorgfältig wurden die Krebse von den Helfern an verschiedenen Stellen freigelassen. Die jungen Tiere suchten dann blitzartig Schutz unter Steinen und Bachrändern. Die jungen Krebslein benötigten zwei bis drei Tage, bis sie sich irgendwo festgekrallt hätten, erzählte Urs Leber. Nachdem für die nächsten Tage kein Hochwasser drohe, seien die Voraussetzungen optimal. Schlimm seien Hochwasser dann, wenn durch diese die Steine im Bach bewegt würden. Dann hätten die Jungtiere keine Überlebenschance. Übrigens auch das Herumwaten im Bach gefährde das Leben dieser kleinen Tiere. Die kleinen Lebewesen hätten aber auch zahlreiche natürliche Feinde vom Eisvogel bis zur Ringelnatter.

Eine regelmässige Kontrolle des Krebsenbaches zeigt, dass der Aussatz der Jungkrebse äusserst erfolgreich verlaufen ist. Die vor rund fünf Jahren ausgesetzten Krebse hatten seither mehrfach eigenen Nachwuchs.
Salzvorkommen im Sulztal
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Alter Plan für die Salzgewinnung in Bütz
Der Ortsname "Sulz" verrät es schon, hier wurde einmal Salz gewonnen. Tatsächlich gibt es heute in Bütz noch den Salzkanal. In der Zeit um 1800, also kurz vor und nach dem Übertritt des Fricktals zum Kanton Aargau, bestanden zahlreiche Pläne für die Salzgewinnung. Namhafte Bergbauspezialisten befassten sich mit der Sulzer Salzquelle und entwickelten Pläne für deren Ausbeutung. Erst mit der Entdeckung der Salzvorkommens in Schweizerhalle fand das Vorhaben ein definitives Ende.

Der NVSL möchte die Geheimnisse der Salzgewinnung in Sulz noch etwas mehr lüften. Zu diesem Zweck wurde eine kleine Arbeitsgruppe eingesetzt, welche sich damit befasst.

Salzkanal in Bütz

Der Salzkanal in Bütz zieht sich von der Roos querfeldein in nord-östlicher Richtung zum Bach. Wenn wenig Schnee liegt, kann man den Salzkanal sehen, weil über dem Kanal durch die Wärme der Schne schmilzt (sieh Bild unten). Der NVSL möchte mehr wissen über diesen rund 80 cm tiefen und 60 cm breiten Kanal. Zu diesem Zweck wurde ein kurzes Stück mitten im Feld geöffnet. Es wurde eine Firma angestellt, die mittels Kanalfernsehen einen detaillierten Einblick gewähren sollte. Leider blieb dann aber der Roboter schon nach kurzer Fahrt im dicken Schlick stecken.

NVSL-Präsident Theo Obrist begab sich danach kurzerhand selber in den Kanal. Unterstützt von Edwin Rüede stiess er auf Knien und Händen etwa 80 Meter in Richtung Kantonsstrasse vor. Eine Stirnlampe sorgte für die nötige Ausleuchtung und in der linken Hand hielt er eine Kamera, die den Weg dokumentierte. Es zeigte sich dabei, dass der Kanal sehr gut erhalten ist. Die Seitenwände sind mit Bruchstein abgestützt und die Kanaldecke besteht aus dicken Sandsteinplatten. Im hinteren Teil des Kanals ist die Decke ebenfalls mittels Bruchsteinen kunstvoll gestaltet.

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Bei wenig Schnee sieht man den Salzkanal auf der Wiese
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Einstieg in den Salzkanal in Bütz
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Blick ins Innere des Bützer Salzkanals
Wasserproben

Am 18. Februar 2020 wurde im Salzkanal eine Wasserprobe entnommen. Dies weist einen relativ hohen Salzgehalt auf. Die Fachleute weisen allerdings auf die Möglichkeit hin, dass der Salzgehalt Folge des Streusalzes de nahen Kantonsstrasse sein könnte.
Eine Wasserentnahme gleichentags im Krebsenbach, bestätigt, dass dieser einen relativ hohen Schwefelgehalt hat.

Der  NVSL liess für den geöffneten Kanalschacht einen Deckel anfertigen, damit das Einstiegslock wieder zugedeckt werden kann. Der NVSL dankt dem Grundstückpächter Sven Steinacher sowie dem Grundstückbesitzer Christian Weiss für das grosse Entgegenkommen.
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Vorbereitungsarbeiten für die Schliessung.

Schutz der Roten Waldameise
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Rote Waldameise
Im Wald gibt es Dutzende verschiedener Ameisenarten. Die meisten sind klein und leben im Holz, in der Streu, im Boden, unter Steinen oder in den Baumkronen. Die "Roten Ameisen" üben im Wald besonders wichtige und vielfältige Funktionen aus. Obwohl sie seit 1966 unter Schutz gestellt sind, nimmt das Vorkommen vielerorts ab.

Insbesondere im Gebiet Ebni findet man noch verschiedene grosse Ameisenhaufen. Unser Vorstandsmitglied Roland Keller hat diese Haufen in den letzten Monaten intensiv beobachtet. Leider musste er feststellen, dass zwei Haufen beim Fällen von Bäumen beschädigt wurden. Ein Haufen ist komplett zerstört, ein zweiter nur teilweise, so dass noch Hoffnung auf Rettung besteht. Das Forstpersonal wurde jetzt ersucht,  den geschützten Ameisenhaufen Sorge tragen. In den zwei erwähnten Fällen wäre dies problemlos möglich gewesen.
Leider wurden bei Forstarbeiten einzelne Ameisenhaufen beschädigt oder gar ganz zerstört.

Hirschkäfer

Hirschkäfer sind die grössten europäischen Käfer. Die männlichen Käfer werden meist deutlich grösser als die weiblichen. Männchen werden etwa 3,5 bis 8 Zentimeter lang, die Weibchen etwa 3 bis 5 Zentimeter. Besonders auffällig an den Männchen ist das „Geweih“. Dabei handelt es sich um die massiv vergrösserten Oberkiefer, die bei den Männchen braunrot schimmern. Sie können bei besonders grossen Exemplaren fast die halbe Körperlänge ausmachen. Die Weibchen haben einen schmaleren Kopf und normal entwickelte Oberkiefer. Die Hauptflugzeit liegt zwischen Mitte Mai und Ende Juni.

Nach der Paarung legt das Weibchen etwa 20 Eier bis zu 75 Zentimeter tief in den Boden an die Wurzeln von toten oder kranken Bäumen. Die Larven entwickeln sich in den Wurzeln, Stämmen und Stümpfen, brauchen jedoch durch Pilzbefall zermürbtes Totholz, insbesondere von Eichen. Selten werden auch andere Laubbäume ausgewählt.  Die cremefarbenen Larven benötigen je nach Qualität des Holzes meist drei bis fünf, manchmal auch bis zu acht Jahre für ihre Entwicklung und werden bis zur letzten Häutung oft über 11 Zentimeter lang. Sie verpuppen sich in einer faustgrossen Kammer, etwa 20 Zentimeter tief im Erdboden. Die Lebenserwartung nach dem Schlupf der Hirschkäfer beträgt bei den Männchen nur wenige Wochen, auch die letzten Weibchen versterben im Spätsommer. Hirschkäfer können fliegen.

Der Hirschkäfer ist auf der Roten Liste und gilt als stark gefährdet. Sein Bestand hat in Mittel- und Südeuropa stark abgenommen.

Eine Wiege für den Hirschkäfer

Hier hat der NVSL eine Wiege für den König der Käfer erstellt. Die Eichenstämme sind etwa 50 cm tief eingegraben und die Zwischenräume mit Häcksel-Material verfüllt. So entsteht ein Angebot für verschiedene totholzbewohnende Käfer, von denen viele Arten gefährdet sind.

Der Bestand des seltenen, bis zu 8 cm langen Hirschkäfers wird auf der Roten Liste als «verletzlich» aufgeführt. Aus dem Mittelland gibt es kaum noch Beobachtungs-Meldungen. Umso erfreulicher ist es, dass in Mettau und Wil jährlich fliegende Exemplare gesichtet werden können. 2020 ist der Hirschkäfer auch in Laufenburg nachgewiesen worden. Der NVSL hat deshalb Lucanus cervus zu seinem Tier des Jahres 2021 erklärt und Fördermassnahmen eingeleitet.

Das Gebiet der Süsshalde lässt auf einen Erfolg der Aktion hoffen. Der Waldrand ist gut besonnt, einzelne stattliche Eichen säumen das Offenland, Obstgärten mit ein paar alten Bäumen sind vorgelagert und Feldgehölze strukturieren diese Land-schaftskammer. Eine unbestockte Schneise verbindet das Projektgebiet mit der bestehenden Population in Mettau (durch diese hohle Gasse muss er kommen). Allerdings braucht es dazu viel Geduld! Die eingegrabenen Stämme müssen zuerst von Pilzen befallen werden und vermodern. Und falls dann ein Hirschkäferweibchen seine Eier an den Fuss der Holzstelen ablegt, geht es weitere 5 bis 8 Jahre bis sich die bis zu 10 cm langen Larven zur grössten Käferart unseres Landes entwickeln.
(Text Meinrad Bärtschi)
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Als ausgewachsener Hirschkäfer lebt das Männchen nur wenige Wochen. (Foto M. Bärtschi)
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Das Weibchen des Hirschkäfers trägt kein Geweih. (Foto M. Bärtschi)
Mitglieder vom NVSL bauen eine Hirschburg
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Ein Laufenburger Hirschkäfer (Foto Hannes Burger)
Es gibt ihn doch!

Kurz nach der Veröffentlichung unseres Beitrags über den Hirschkäfer, haben wir von Hannes Burger das nebenstehende Foto erhalten. Er hat dieses Prachtsexemplar eines Hirschkäfers im vorletzten Sommer fotografiert auf dem Weg von Rheinsulz über den Sulger nach Laufenburg, kurz vor der Sulgerhütte. Ganz genau entstand das Bild am 6. Juli 2019.

Dies lässt hoffen, dass die geplante Wiederansiedlung in unserer Gemeinde durchaus von Erfolg gekrönt sein könnte.